In der Schweiz gibt es zwei zentrale Mietzinskonzepte, die sich wie zwei ungleiche Geschwister verhalten:
Warum ist das Ganze relevant? Weil das Mietrecht die Kostenmiete als Schutzmechanismus gegen überhöhte Mieten sieht. Theoretisch darf der Mietzins nicht einfach ins Astronomische steigen, sondern muss nachvollziehbar bleiben (Art. 269 OR).
Das zentrale Problem der Subventionierung – Wenn sich der Markt selbst austrickst
Jetzt wird’s spannend: Selbst die Kostenmiete entkommt dem Einfluss der Marktmiete nicht – eine paradoxe Situation:
Das führt zu skurrilen Effekten:
Fazit: Das ganze System ist in sich verknotet. Anstatt bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, trägt die Subventionierung oft zur Preissteigerung bei.
Weitere Baustellen bei der Kostenmiete – Was nicht passt, wird passend gerechnet
Neben diesem Grundproblem gibt es noch ein paar andere Stolpersteine:
Lösungsansätze – Wie kommen wir aus der Mietspirale heraus?
Wie könnte eine Subventionierung aussehen, die nicht den Markt weiter anheizt? Hier ein paar Ideen:
- Direkte Mietzinszuschüsse statt Objektsubventionen
Statt teure Wohnungen zu fördern, könnte der Staat einfach einkommensabhängige Zuschüsse an Mieter zahlen.
- Vergünstigte Baurechte statt überteuerte Landkäufe
Der Staat könnte Land nicht verkaufen, sondern im Baurecht an gemeinnützige Bauträger vergeben – und so Spekulation verhindern.
- Preisregulierte Weitergabe von subventionierten Wohnungen
Wer von staatlicher Förderung profitiert, kann nicht einfach später mit fettem Gewinn weiterverkaufen.
- Dynamische Subventionen
Anstatt fixer Zuschüsse sollten Förderungen flexibel an Marktbedingungen angepasst werden.
Fazit – Die gute Idee, die oft am Markt zerschellt
Die Kostenmiete ist grundsätzlich ein sinnvoller Ansatz, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Doch solange sie von Marktpreisen beeinflusst wird, bleibt sie in einem Teufelskreis gefangen. Subventionen, die eigentlich für Entlastung sorgen sollen, bewirken oft das Gegenteil.
Die Lösung? Subventionen müssten losgelöst vom Marktmechanismus funktionieren – etwa durch direkte Zuschüsse an Mieter oder eine clevere Bodenpolitik. Sonst bleibt die Idee der Kostenmiete eine schöne Theorie, die in der Praxis allzu oft an den harten Realitäten des Immobilienmarkts scheitert.
Peter Blättler